- konservative Parteien
- konservative Parteien,seit dem 19. Jahrhundert entstandene Parteien, die in ihren Zielen Grundpositionen des Konservativismus vertreten. Dem Wesen konservativen Denkens entsprechend, sind sie in den Einzelheiten ihrer Programmatik von der geschichtlichen Entwicklung der Region, in der sie wurzeln, bestimmt (z. B. in Deutschland 1876-1918 die Deutschkonservative Partei, entstanden aus den preußischen Altkonservativen). Außer in Großbritannien und Nordirland (Konservative und Unionistische Partei) sowie in Dänemark (Konservative Partei, gegründet 1916) und Norwegen (Konservative Partei, gegründet 1884) führen die europäischen konservativen Parteien in ihrem Namen nicht (mehr) die Bezeichnungen »konservativ« (z. B. in Finnland die »Nationale Sammlungspartei«, gegründet 1918 als Konservative Partei; in Schweden die »Gemäßigte Sammlungspartei«, 1904-68 Konservative Partei genannt); sie verbinden oft ihre Aussagen und Zielsetzungen mit nationalem oder christlich-sozialem Gedankengut (z. B. in Deutschland nach 1918 die DNVP und das Zentrum, nach 1945 die CDU, besonders jedoch die CSU, in Österreich die ÖVP und in der Schweiz die CVP; christliche Parteien). In Frankreich besetzen der gaullistische Rassemblement pour la République und die Parteienkonföderation der Union pour la Démocratie Française die konservativen Positionen.
Universal-Lexikon. 2012.